Frisches Brot, knusprige Pizza und zart gegrilltes Fleisch bereiten Sie in diesem Holzofen mit einer feinen Holzrauch-Note besonders lecker und ursprünglich zu. Wir zeigen Ihnen den Aufbau des Holzbackofens.
Ob Sie griechisch-rustikalen Putz, ein Gewölbedach
oder gar ein komplettes Backhaus bauen
möchten, Ihrer Phantasie sind beim Bau den Holzofens keine Grenzen gesetzt.
Alle Backofen-Bauteile inklusive Aufbauanleitung werden mit dem Bausatz geliefert. Rauchrohrabzug und Baustoffe
für die Ummauerung gehören nicht dazu.
Voraussetzung für den Aufbau ist ein ausreichend tief gegründetes, stahlarmiertes Betonfundament.
Als Horizontalsperre gegen Bodenfeuchte bringen Sie im Bereich der Mauerstreifen Dachpappe auf.
Nun setzen Sie – am einfachsten mit Gasbeton-Steinen – die erste Lage der Backofen-Ummauerung.
Im Bereich unter dem Aschekasten haben wir einen Stauraum für Brennholz vorgesehen, der nun ebenfalls
ummauert wird.
Diese Hilfskonstruktion ist Bestandteil der Schalung
für die Aschekasten-Grundplatte aus Beton.
Randschalung auf die Tragplatte schrauben und Beton einfüllen. Mit Baustahlmatte armieren.
Die nächste Steinlage setzen. Überprüfen Sie dabei permanent, ob Sie lotrecht gearbeitet haben.
Bei Ausführungen mit Aschekasten wird dieser eingepasst
und mit Mörtel und Porenbeton fixiert.
Mauern Sie nun einen schmalen Randstreifen auf. Er ist Schalungsbegrenzung für den Zwischenboden.
Diese verlorene Hilfsschalung trägt den Zwischenboden.
Wegen des hohen Betongewichts müssen Sie ausreichend stabiles Material verwenden.
Stellen Sie die Konstruktion in den Mauersockel.
Den Zugang zum Aschekasten, den sogenannten Aschekanal, halten Sie mit einer Schalung frei.
Beton bis zur halben Höhe einbringen, Baustahlmatte
einlegen, mit Beton auffüllen und verdichten.
Nun den späteren Backraum ummauern. In die Rückwand wird der Rauchrohrstutzen eingepasst.
Die Gussofentür für den Einbau vorbereiten: Die Anker anschrauben und Dichtmaterial aufkleben.
Tür waagerecht ausrichten und die unteren Anker in Aussparungen der Gasbetonsteine einlassen.
Nun bis zur Ofentür-Oberkante aufmauern. Gasbetonsteine
anpassen und Anker mit Mörtel fixieren.
Wandisolation einstellen, Bodenziegel verlegen, Quarzssandschüttung einbringen und abziehen.
Bevor Sie die Schamottemuffel verarbeiten können, müssen Sie diese gründlich wässern.
Beginnen Sie an der Ofentür und verwenden den mitgelieferten hitzebeständigen Schamotte-Mörtel.
Nun die kompletten Wände schamottieren. Hier wird der Muffel auf das Thermometer-Rohr gesteckt.
Die Bodenplatten auslegen. Im Bild schön zu sehen: die
Gusslöcher in den Wand-Schamottesteinen.
Diese und alle Fugen sorgfältig mit Mörtel einschlämmen
und anschließend gründlich mit Wasser säubern.
Schamotte-Deckel ins Mörtelbett legen …
… und Gestänge für Rauchabzugklappe montieren.
Gestänge und Klappe auf Gängigkeit überprüfen und mit dem mitgelieferten U-Profil abdecken.
Nun legen Sie die Deckeldämmung auf. Schneiden Sie den Dämmstoff im Bereich des Abdeckprofils weg.
Es folgt die letzte Porenbeton-Lage. Auch hier wie bei dem Zwischendeckel einen Randstreifen mauern.
Den Deckel konstruieren Sie der Handhabbarkeit wegen aus drei baustahlverstärkten Betonplatten, die Sie einfach in solchen Schalungen fertigen.
Nach dem Trocknen entfernen Sie die Randschalung
der drei Platten und legen diese in die gemauerte Porenbeton-Auflage.
Zum Schluss mauern Sie die Öffnung über der Ofentür zu.
Der fertige Rohbau: Jetzt wird noch verputzt, das Dach montiert und der Rauchrohrabzug befestigt.
Gasbeton grundieren, Haftputz auftragen, Putzgrund und eingefärbten Mineralputz auftragen.
Den Rohbau des Backofens haben wir Ihnen detailliert gezeigt. Für ein optisch ansprechendes und lang haltbares Ergebnis sind jedoch auch der richtige Putzaufbau und die Dacheindeckung wichtig.
Den Rohbau haben wir zunächst mit Spezialhaftgrund
(1:4 mit Wasser verdünnt) grundiert. Dann wurde der Haftgrund aufgetragen. Nach dem Trocknen bereiten
Sie die Flächen mit Putzgrund für den Mineralputz „Diamant“ vor, hier in 1-mm-Körnung. Diesen können Sie mit den neuen Knauf-Compact-Color-Pigmenten
einfärben. Wir haben 6 x 6 Gramm Honiggelb mit 25 kg Putz verarbeitet.
Dach aus wasserfestem Sperrholz montieren. Die Giebel durch Dachlatten auf der Decke festdübeln.
Unterlags-Schalungsbahn auf die Dachfläche aufbringen
und Dachschindeln von unten nach oben aufnageln.
Von der Deutschen O.F.I.C. stammen die
Glasvlies-Bitumenschindeln Bardoline-Biberschwanz in Ziegelrot. Die detaillierte Verlegungsanleitung liegt dem Produkt bei, oder Sie informieren sich direkt auf
den Internetseiten des Herstellers.
Den First aus einzelnen Schindeln mit Nägeln und Spezialkleber ausformen.
Viel schöner als einfache Dachpappe: Biberschwanz-Bitumendachschindeln in Ziegelrot.
Den Rauchrohrabzug auf dem Stutzen und an der Dachkonstruktion befestigen.
Der fertige Holzbackofen: Nach dem Einheizen und
Ausräumen der Asche kann das Backvergnügen beginnen.
Was schmeckt besser als ein frisches, deftiges Brot
aus dem Holzbackofen? Brot backen können Sie ab sofort auch zu Hause im eigenen Steinofen!
Im Video sehen Sie im Schnelldurchlauf, welche Arbeitsschritte auf Sie zukommen – die Anleitung, wie Sie den Holzbackofen selber bauen, zeigt jeden Handschlag im Detail! Dank der vorkonfektionierten Bauteile lässt sich der Holzbackofen-Bausatz auch von weniger geübten Heimwerkern leicht aufbauen.
Alternativen zum Holzbackofen im Garten
Wenn Ihnen die Zubereitung von Speisen im Freien nicht zusagt oder Ihnen schlichtweg kein geeignetes Grundstück für den Aufbau zur Verfügung steht, sollten Sie wissen, dass Sie diese Pizzaofen-Bausätze auch in Innenräumen aufstellen und an einen bestehenden Schornstein anschließen können. Allerdings benötigen Sie hierzu die Genehmigung und Abnahme des örtlichen Schornsteinfegers.
Praxistipp: Achten Sie darauf, dass Sie den Holzofen von innen nach außen planen. Das heißt, dass Sie immer von dem Innenraum – bestimmt durch die Isolation und die Schamottierung – ausgehen müssen und die Wandstärke sich durch das von Ihnen gewählte Material ergibt.
Backen im Holzofen
Gebacken wird übrigens im ausgeräumten Holzbackofen. Nach einer Aufheizzeit von etwa zwei bis zweieinhalb Stunden mit Feuerholz werden Glut– und Aschereste ausgekehrt. Anschließend sollte sich die Hitze rund eine halbe Stunde lang gleichmäßig im Ofen verteilen, bevor „eingeschossen“ wird – so nennt man das Befüllen mit Back-, Dörr- oder Bratgut. Über mehrere Stunden können Sie nun backen, wobei die Temperatur durch die gute Isolation und die dicken Schamottemuffel nur langsam abnimmt und über ein Bimetall-Thermometer jederzeit gradgenau abgelesen werden kann. Durch diese Backmethode nimmt das Back- oder Gargut das feine Feuerholzaroma an und erhält seinen typischen Geschmack. Die poröse Schamottierung nimmt Feuchtigkeit schnell auf und gibt sie während des Backens gleichmäßig wieder ab.
Fundament für Holzbackofen gießen
Als Basis für den Brotbackofen benötigen Sie eine solide Bodenplatte. Um das Fundament frostfrei zu gründen, sollten Sie eine etwa 80 cm tiefe Grube ausheben. Füllen Sie diese bis etwa 15 cm unterhalb des Bodenniveaus mit grobem Kies. Eine etwa 15 cm hohe Randschalung, die Sie an in den Boden getriebenen Kanthölzern befestigen, bildet den seitlichen Abschluss der Platte. Entweder verwenden Sie fertig vorgemischten Estrichbeton, den Sie nur noch laut Herstellerangabe mit Wasser anmachen, oder Sie vermischen drei Teile Betonkies mit einem Teil Zement, und geben so viel Wasser hinzu, bis der Beton eine steife, standfeste Konsistenz erlangt. Füllen Sie nun rund 8 cm hoch Beton in die Schalung, legen eine Baustahlmatte ein und füllen bis zum Schalungsrand mit Beton auf. Verdichten Sie den Baustoff durch wiederholtes Hämmern gegen den Schalungsrand, ziehen die Oberfläche ab und glätten mit einer Kelle nach. Das Fundament müssen Sie vor zu raschem Austrocknen oder Dauerregen schützen, und selbstverständlich sollten Sie sämtliche Fundament- oder Mörtelarbeiten nicht bei Frost durchführen.
Quelle: selbst ist der Mann 10 / 2006