Bei Gartengeräten wie Heckenschere oder Rasenmäher genügt ein für den Außeneinsatz geeignetes Verlängerungskabel (Aufdruck “H07-RN-F”) zum Betrieb. Anders sieht es aus, wenn Sie Gartenleuchten, Teichpumpe oder einen dauerhaften Stromanschluss am Gartenhaus ans Stromnetz anschließen wollen: In diesen Fällen müssen Sie ein Erdkabel verlegen.
Sie haben den Verlauf des Erdkabels markiert und das Leerrohr locker ausgelegt. Um die Maurerschnur zum Einfädeln des Kabels durch das Leerrohr zu ziehen, befestigen Sie einen Staubsauger mit Gewebeband am Rohr …
Foto: sidm / DW
… und einen Wattebausch am Ende der Maurerschnur. Der eingeschaltete Staubsauger zieht ohne Mühe die Schnur durchs Leerrohr.
An dem Wollfaden zugfeste Maurerschnur durchs Rohr ziehen und daran schließlich das Stromkabel langsam hindurchziehen.
Alternative zu unserem Staubsauger-Trick: Einziehspiralen aus flexiblem PVC (Düwi) durchs Rohr drücken und das Erdkabel anschließend daran durchziehen. Das Erdkabel kann nun frost- und spatensicher vergraben werden.
Unterirdisch verlegtes Kabel unerreichbar tief für Pflanzarbeiten verlegen. Erdkabel kommt ungeschützt in die Erde, …
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… Feuchtraumleitung (Typ NYM-J) besser in Wellschläuchen geschützt verlegen. Beschädigungen werden sicher vermieden, wenn …
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… der Leitungsverlauf mit Steinen abgedeckt wird, Das Kabel selbst gegen Durchwurzelung im Sandbett verlegen.
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Auch halb aufgeschnittene HT-Rohre oder spezielle Abdeckplatten schützen Elektroleitungen zusätzlich vor Grabearbeiten.
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Sollte ein Erdkabel zu Kurz sein, können Sie es auch wasserdicht verlängern: Zwei der vier Ausgänge der Dosenmuffe passgenau aufschneiden, die Kabelenden mit Hilfe der mitgelieferten Gleitpaste durchstecken.
Die Kabelenden verbinden: Spezielle Verbindungsklemmen werden einfach aufgesteckt – ganz ohne Schraubendreher und Lüsterklemmen.
Beide Kabel mit Kabelbindern fixieren. Das sorgt für Zugentlastung und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit.
Fest zuschrauben, und die Dosenmuffe kann vergraben werden. Sie ist mit der hohen Schutzklasse IP 68 ausgewiesen.
Am Ende des Erdkabels können Sie dann eine spritzwassergeschützte Außensteckdose (hier mit selbstschließenden Verschlussklappen und Erdspieß) anschließen.
Auch eine Gartenleuchte versorgt das selbst verlegte Erdkabel mit Strom: Zunächst die Zuleitung in den Leuchtenkörper führen (je nach Bauart) …
… und verbinden Sie die fertig installierte Fassung mit dem Steinsockel, am besten geht das mit Silikon.
Ein zweiadriges Kabel genügt immer dann, wenn die angeschlossene Leuchte keine berührbaren Metallteile hat. Besteht die Leuchte teilweise aus Metall, müssen die berührbaren Teile geerdet sein – Sie benötigen zwingend ein dreiadriges Kabel mit grün-gelbem Schutzleiter, der mit den Metallteilen verbunden wird.
Besser eine spritzwassergeschützte Fassung montieren! Nur wenn die Fassung regensicher im Inneren der Leuchte sitzt, reicht so eine Standardfassung. Wichtig: Eine Zugentlastung (links im Bild) montieren!
Praxistipp: Solche Schutzboxen für Gartenkabel dienen nur als “Kindersicherung” gegen ungewolltes Trennen der Steckverbindung bei der Gartenarbeit. Ein fest verlegtes Erdkabel für Ihre Gartenleuchten ersetzen sie nicht.
Im Erdreich verlaufende Zuführungen zu Gartenleuchten und Außensteckdosen müssen aus Sicherheitsgründen aus Erdkabel (etwa NYYJ 2G) hergestellt werden, die mit der Nässe im Boden kein Problem haben. Erdkabel verlegen Sie am besten spatensicher und frostfrei in flexiblen Leerrohren, die auch noch einen späteren Austausch von Kabeln ermöglichen. Üblich sind 3-polige Erdkabel mit gelbgrünem Schutzleiter.
Praxistipp: Wer gleich ein 5-poliges Kabel verlegt, kann daran eine Steckdose, und zugleich auch eine Gartenleuchte oder ein Gartengerät anschließen und dieses unabhängig von der Steckdose schalten.
Achtung: Elektroinstallationen im Freien, vor allem aber Gartensteckdosen, an die Gartengeräte angeschlossen werden, müssen mit einem Fehlerstromschutzschalter (FI) gesichert sein, der im Notfall (Kabel durchtrennt) sekundenschnell die Stromzufuhr kappt.
Erdkabel verlegen, verlängern, anschließen
Außensteckdosen, die an einem Dauerstromkabel im Boden angeschlossen sind, können ganzjährig genutzt werden. Dafür wird das Erdkabel durch 80 cm tief im Boden fest verlegte Leerrohre gezogen. Spezielle Isolierrohre und Spiralschläuche schützen Erdkabel vor hartnäckigen Pflanzenwurzeln. Sind Erdkabel zu kurz, kann man sie auch – in speziellen Dosenmuffen (z. B. Düwi) vor Wasser geschützt – verlängern. Die folgenden Punkte sind bei der Verlegung von Erdkabeln zu beachten – wie auch das Video exemplarisch erläutert:
- Erdkabel müssen mindestens 60 cm tief, unter Fahrbahnen sogar 80 cm tief vergraben werden.
- Das Kabel wird auf einem 10 cm dicken Sandbett verlegt und erneut mit 10 cm Sand gegen Beschädigungen geschützt.
- Das Kabel selbst muss ein NYY PVC-isolierte Kunststoffkabel oder NYCWY Kunststoffkabel mit wellenförmigen Kupferleitern sein.
- Damit das Erdkabel bei späteren Grabearbeiten nicht beschädigt wird, muss es über die komplette Länge mit Klinkersteinen oder Dachziegeln abgedeckt sein und sein Verlauf mit einem Warnband markiert werden.
Stromkabel können bei unsachgemäßer Verlegung gefährlich werden – etwa, wenn Sie versehentlich beim Umgraben oder durch Verwitterung der Ummantelung beschädigt werden. Netzkabel, die dauerhaft im Garten bleiben sollen, müssen deshalb vergraben und gesichert werden. Die vorgeschriebenen Anforderungen finden Sie in unserer Zeichnung. Außerdem können Sie die Kabel in flexiblen Leerrohren verlegen, die neben einem zusätzlichen Sicherheitsgewinn auch einen nachträglichen Austausch von Kabeln ermöglichen. Ideal ist es, den Anschluss aller benötigten Kabel schon bei der Anlage des Gartens zu berücksichtigen. Dann können Sie zum einen meist auf arbeitssparende Geräte – etwa einen Bagger – zurückgreifen, ohne dabei eine teure Bepflanzung zu verwüsten. Außerdem sparen Sie viel Zeit und harte Arbeit.
Bei einer nachträglichen Verlegung ist nämlich in aller Regel schweißtreibende Handarbeit angesagt. Falls Sie mit dem Spaten in Eigenleistung Gräben für die Kabel ausheben wollen, gehen Sie dabei Stück für Stück vor und schließen Sie den Graben gleich wieder – sonst müssen Sie die Seitenwände der Schächte unbedingt gegeneinander abstützen, um ein Einbrechen des Erdreichs zu vermeiden – das könnte auch für Sie gefährlich werden! Benötigen Sie die Stromversorgung nur für den Anschluss von Leuchten, sollten Sie gegebenenfalls auf die Installation von Niedervolt-Technik ausweichen – da hier keine Gefahr vom elektrischen Strom ausgeht, kann das Kabel an oder direkt unter der Oberfläche verlegt werden.
Quelle: selbst ist der Mann 8 / 2008