Den Spatz oder Haussperling sehen wir oft im Garten. Er mag die Nähe zum Menschen, lebt aber auch gern gesellig unter seinesgleichen, etwa in einem Nistkasten für Spatzen.
Es gibt immer weniger Nistmöglichkeite für die kleinen Spatzen. Dieser Nistkasten schafft Abhilfe!
Foto: sidm / DW
Bereiten Sie die einzelnen Bauteile vor: Anzeichnen und mit der Stichsäge zuschneiden.
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Markieren Sie auf der Bodenplatte die Positionen der Zwischen- und Seitenwände.
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Zwingen Sie die Bauteile zusammen. In dieser Position vorbohren, Löcher senken und verschrauben.
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Nun die Rückwand verschrauben. Markierungen helfen, die Zwischenwände exakt zu treffen. Dasselbe Prinzip wird auch …
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… bei der Befestigung des Dachs angewandt. Die (aufgedoppelte) Frontleiste auslegen und Position der Wände anzeichnen.
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Anschließend die drei Einflugbereiche markieren und mit der Handsäge mehrere Schnitte machen.
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Mit einem Stechbeitel diese Bereiche sauber ausstemmen, anschließend die Kanten etwas glätten.
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Nun wird zuerst die untere Frontleiste von vorne verschraubt.
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Dann die obere Leiste festzwingen und von der Dachseite vorbohren und verschrauben.
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Die Fronten haben ebenfalls einen ausgestemmten Einflugbereich und sind mit kleinen Halteleisten versehen.
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Diese werden nicht fest mit dem Haus verbunden, sondern nur lose mit der Öffnung nach oben eingesetzt.
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Pfiffig: Befestigen Sie das Haus durch Löcher in der Rückwand. So ist von außen nichts zu sehen!
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Nistkasten für Spatzen Materialliste und Zeichnung
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Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, heißt es so schön in einem Sprichwort. Der kleine Spatz (auch Haussperling genannt) ist uns lieb und teuer, er ist ein gern gesehener Gast in unserem Garten. Er mag die Nähe zu den Menschen und zu seinen eigenen Artgenossen. Deshalb haben wir ihm in Zusammenarbeit mit dem NABU NRW auch gleich ein „Mehrfamilienhaus“ gebaut. Als Material haben wir sägeraue Fichte gewählt. Im Innern des Nisthauses finden die Tiere so festen Halt. Wichtig ist, dass das Holz unbehandelt ist, gestrichen werden sollte der Nistkasten für Spatzen – wenn überhaupt – nur von außen – und das am besten mit einer Farbe bzw. Lasur ohne chemische Inhaltsstoffe.
Nistkasten für Spatzen: Sinnvoll oder unnötig?
Brauchen Spatzen denn überhaupt eigene, spezielle Nistmöglichkeiten? Schließlich sind sie sehr anpassungsfähig, was ihre Wahl eines Nistplatzes angeht: Eine Nische unterm Dach, ein verlassenes Schwalbennest oder eine üppige Fassadenbegrünung sind potenzielle Kinderstuben für den Spatz, wenn er im April in die Brutsaison startet. Er ernährt sich vegetarisch mit einer Vorliebe für Körner und Samen. Besonders in den Städten hat sich der Vogel dem Angebot angepasst und gilt dort als Allesfresser. So müsste es dem genügsamen Singvogel doch eigentlich gut gehen!
Doch die Bestände nehmen ab, hat der NABU festgestellt, und das überall in Europa. Die Ursachen liegen möglicherweise im Mangel an Insekten, die der Haussperling für die Aufzucht seiner Jungen benötigt. Auch die weitreichenden Altbausanierungen lassen Nistmöglichkeiten verlorengehen. Mit diesem gemütlichen Nistkasten für Spatzen können Sie etwas dagegen tun. Die Kontrolle und Reinigung ist dank der herausnehmbaren Fronten auch denkbar einfach. Warum es sinnvoll ist, den Kasten schon im Herbst aufzuhängen, erklärt der NABU-Experte Bernd Jellinghaus.
Interview mit NABU-Experte Bernd Jellinghaus
Warum fühlt sich ein Spatz in einem solchen „Mehrfamilienhaus“ wohl?
Der Haussperling hat ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Er braucht die Nähe zu seinen Artgenossen. So ein „Spatzenhotel“ ist den früher zahlreich vorhandenen, natürlichen Brutplätzen nachempfunden. Da dienten Lücken im Windbord oder unter den Sparren alter Häuser ganzen Spatzenkolonien als Wohnort. Manchmal, sicherlich zum Leidwesen der übrigen Hausbewohner, tragen Spatzen ihre Streitigkeiten doch gerne lautstark aus.
Die Brutzeit ist erst im April. Warum sollte ich Nistkästen schon jetzt aufhängen?
Nisthilfen sollten immer schon möglichst im Herbst aufgehängt werden, denn sie übernehmen in der kalten Jahreszeit eine wichtige Aufgabe: Ob Meisen, Kleiber, Zaunkönige, Haussperlinge, Eichhörnchen oder Schmetterlinge – selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis schätzen eine warme und trockene Schlafstube. Manchem Vogel retten Nisthilfen im Winter sogar das Leben. Da Vögel mit 39 bis 42 Grad ständig eine höhere Körpertemperatur als Säugetiere aufrechterhalten müssen, verbrennen sie in der kalten Jahreszeit viel Körperfett. Dadurch verlieren sie schnell an Gewicht und sind oft geschwächt. Eine kalte Nacht auf einem schutzlosen Zweig kann ihnen da manchmal zum Verhängnis werden. Sperlinge bauen deshalb regelrechte Winternester, in die sie sich bei Frost einkuscheln. Von Zaunkönigen weiß man, dass sie sich im Winter gegenseitig in Nistkästen wärmen. Außerdem lernen die Vögel so schon frühzeitig potenzielle Brutmöglichkeiten für das Frühjahr kennen.
Wann kann ich einen Blick in den Kasten werfen, um zu schauen, ob er belegt ist?
Die beste Zeit, einen Nistkasten zu reinigen, ist direkt nach Ende der Brutzeit, also von Anfang September bis Mitte Oktober. Im Winter sollte man besser nicht mehr saubermachen. Die Gefahr, die Vögel in ihren täglichen Ruhephasen oder gar Fledermäuse im Winterschlaf zu stören, ist dann zu groß.
Quelle: selbst ist der Mann 1 / 2014