Die Lilie ist mit ihren großen, duftenden Blüten der Liebling vieler Gartenbesitzer und einer der beliebtesten Sommerblüher für Balkon und Garten. Leuchtende Blütenbälle über grünem Laub bieten Schmucklilien: Obwohl Agapanthus so exotisch aussieht, ist er eine absolut unkomplizierte Pflanze.
Schmucklilien können bei richtiger Pflege viele Jahre alt werden.
Kunstwerk: Schon die Knospen lassen
Großes erahnen. Die Einzelblüten schieben
sich nach und nach aus der Schale,
um dann fast gemeinsam zu blühen.
Satter Kontrast: Weiße Sorten wie
“Albus” oder “Bressingham White” (90 bis
120 cm, sommergrün) lassen sich sehr
gut mit den blauen Sorten kombinieren.
Leuchtkraft: Blaue Sorten wie etwa
“Headbourne” oder die dunkle “Midnight
Dream” passen zu Pflanzen mit orangefarbenen
Blüten wie z. B. Fackellilien.
Setzen Sie Agapanthus in möglichst kleine
Töpfe, dann blüht er üppiger. Umgetopft
wird im Frühjahr, aber erst, wenn die
Wurzeln oben aus dem Topf wachsen und
es die Pflanze hochschiebt.
Große Exemplare
können Sie teilen. Düngen Sie bis September,
denn ab August werden die Blüten für
das nächste Jahr angelegt. Außerdem
sollten die Pflanzen im Herbst leichten Frost
bekommen, das fördert die Blüte.
Agapanthus oder Schmucklilien blühen zwar nur von Juli bis etwa Anfang September, stellen dann aber mit ihren auffälligen, an Lauch erinnernden Blüten die meisten anderen Kübelpflanzen in den Schatten. Lilienzwiebeln werden recht tief bis zu 20 Zentimetern eingesetzt. Am besten pflanzen Sie die Zwiebeln der Lilien nicht erst im Frühjahr, sondern an einem milden Wintertag! Denn lagert man die Knollen zu lange ein, steigt das Risiko, dass sie austrocknen und Schaden nehmen.
Lilien, die bis zu einem Meter hoch werden, eignen sich auch für die Kultivierung in Kübeln. Wichtig ist ein guter Wasserabzug im Topf und etwas Blähton in der Erde. Mit ihren fleischigen Wurzeln stecken die Pflanzen zwar Trockenheit gut weg, Staunässe mögen sie aber absolut nicht, auch nicht für kurze Zeit. Das ist die einzige Möglichkeit, um die sonst robusten Pflanzen sicher zum Verwelken zu bringen.
Schmucklilien überwintern

Manche Schmucklilien-Sorten sind immergrün, das sind die Sorten von Agapanthus africanus und A. praecox. Andere Sorten, die von A. campanulatus und A. inapertus abstammen, ziehen dagegen ihr Laub ein und vertragen mäßigen Frost. Daher werden viele von ihnen auch für die Freilandüberwinterung empfohlen. PRaxistipp: Sie sollten die Agapanthi gut abdecken, wenn sie im Garten überwintern. Solche Pflanzen blühen im Folgejahr deutlich später!
Fehlt ein geeignetes Überwinterungsquartier, lassen Sie Agapanthus im Herbst so lange wie möglich dicht am Haus im Freien stehen und decken ihn während der ersten Fröste ab. Bis zu – 5 °C sind so kein Problem. Im Frühjahr kommen die Pflanzen dann früh wieder ins Freie. Die Blüten der Schmucklilien sind übrigens auch gut für die Vase geeignet, der Pflanzensaft hinterlässt allerdings hartnäckige Flecken auf Textilien.
Pflege der Schmucklilie

Pflanze
Schmucklilien sind rhizombildende Stauden. Es gibt sommer- und wintergrüne Sorten, einige passen mit nur 20 cm Höhe sogar in Blumenkästen, andere haben gut 2 m lange Stiele.
Standort
Warm, sonnig bis halbschattig und vor Wind geschützt, damit die langen Stängel nicht umknicken. Ideal ist gute Blumenerde mit ein wenig Blähton.
Blüte
Reines Weiß oder kräftige bis zarte Blau-Lilatöne von Juli bis September
Pflege
Von März bis September alle 2 Wochen flüssig düngen; Verblühtes abschneiden, vertrocknetes Laub nur abreißen.
Um Pflanzenschutz brauchen Sie sich bei Schmucklilien aber kaum zu kümmern: Schnecken mögen ihre Blätter nicht, Läuse fallen nur selten über sie her und Pilze haben wenig Interesse an ihnen.
Überwinterung
Hell oder dunkel, 0 bis 10 °C. Je heller, desto früher blühen die Pflanzen.
Fotos: Thomas Heß
Quelle: Sonderheft 3 / 2014