Wer es im Frühjahr nicht abwarten kann, die ersten Pflanzen zu säen, benötigt ein Treibhaus. In diesem Gewächshaus für den Innen– oder Außenbereich können Sie bereits nach dem Winter mit der Aussaat beginnen. Wir zeigen, wie sie ein kleines Treibhaus in Form eines Frühbeetkastens selbst bauen können.
Im Frühbeet auf der Fensterbank können Jungpflanzen jeden Sonnenstrahl ernten.
Los geht‘s: Mit der Gehrungssäge
schneiden Sie das Material zu.
Für den Zusammenbau des Kastens
schlagen Sie an einer Leiste zwei
Drahtstifte ein …
… und kneifen die Köpfe ab.
Im Winkelanschlag drücken Sie beide
Leisten gegeneinander, mit dem Hammer
helfen.
Dann die Eckverbindung verleimen.
Sind alle vier Ecken auf diese
Weise verbunden, für die
Abbindezeit festzwingen.
Nun folgt das Dach: Die Leisten werden
mit Überblattungen verbunden. Dazu an
beiden Enden die Schnitte anzeichnen.
Mit einer Handsäge vorsichtig zuerst den
Querschnitt an einer Leiste machen.
Klemmen Sie die Leiste anschließend
hochkant fest und sägen Sie den
Längsschnitt.
Praxistipp: Sicher sägen
Gerade bei
schmalen Leisten
sägt man rasch
tiefer als gewollt.
Da gib es einen
einfachen Trick:
mit doppelseitigem
Klebeband eine dünne Leiste auf
die Säge kleben. Diese wirkt wie ein
Stopper und verhindert zu tiefe Schnitte.
Nun sollten die beiden Leistenenden
exakt zueinander passen!
Für den Mittelsteg die zwei Querschnitte
machen, dann mit einem Beitel das
Holzstück längs herausstemmen.
So sieht eine saubere Überblattung aus.
Mit Leimklemmen
sichern Sie
den Rahmen,
während der
Leim abbindet.
Überprüfen Sie
die rechten
Winkel.
Die Leisten der dreieckigen Seitenwände
werden auf Gehrung geschnitten und
ebenfalls verleimt.
Schneiden Sie nun passgenaue Platten
aus Hobbyglas (Gutta) für Dach und
Seitenwände mit der Stichsäge zurecht.
Bevor Sie das Acrylglas mit den Rahmen
verschrauben, die Löcher unbedingt
vorbohren und senken.
Auch das Holz vorbohren! Verschrauben
Sie dann die Platten für Dach und
Seitenwände von unten mit den Rahmen.
Die hintere Dachhälfte wird fest mit den
Seitenwänden verschraubt. Dabei mit
Klemmen sichern, damit nichts verrutscht.
Eine farblich passende Holzpaste (z. B.
von Clou) überdeckt die Schraubenköpfe.
Die aufklappbare vordere Dachhälfte
wird mit zwei kleinen Scharnieren im
First befestigt.
Löcher im Holz unbedingt vorbohren!
Zum Verschrauben einen kleinen Schraubendreher
benutzen.
Zum Schluss wird am unteren Ende der
klappbaren Dachhälfte noch eine kleine
Holzleiste angeschraubt.
Damit lässt sich die Dachhälfte bequem
auf Kipp stellen, wenn Sie im Häuschen
mal lüften wollen.
Praxistipp: Pikierkisten (50 x 32 x 6 cm) und Anzuchtschalen
aus Kunststoff bekommen Sie z. B. bei Gärtner Pötschke für je 6,95 Euro.
Alternativ können Sie auch Eierkartons zur Aussaat verwenden!
Ob Sie Blumen oder Gemüse aussäen wollen – im Treibhaus spielt es keine Rolle. Auch wenn es draußen noch kalt ist, werden hier die Jungpflanzen munter gedeihen. Der Kasten ist einfach gebaut, weshalb er ein perfektes Einsteiger-Projekt ist. Sie können das kleine Treibhaus entweder auf der Fensterbank (am besten Richtung Süden) oder auf einem Pflanztisch im Garten platzieren. Der Tisch sollte dabei möglichst nahe an der Hauswand stehen und wenn möglich an der Südseite, damit die Jungpflanzen genug Sonnenstrahlen tanken können.
Eine Zeichnung mit allen zum Nachbau des Frühbeet-Treibhauses erforderlichen Maße erhalten Sie hier als Download >>
Treibhaus bepflanzen: Anzuchterde und -schalen erleichtern die Arbeit
Gut ist es, wenn alle Pflanzen ähnliche Bedingungen brauchen, was etwa Wärme und Wasser angeht. Informationen hierzu finden Sie auf dem Samentütchen. Besorgen Sie auch spezielle Anzuchterde und -schalen. Füllen Sie die Erde in Töpfchen, stechen Sie mit einem Stäbchen kleine Löcher hinein. Achten Sie dabei unbedingt auf die empfohlene Pflanztiefe! Setzen Sie kleinere Samen nicht zu eng nebeneinander. Zum Schluss alles vorsichtig angießen. Vermeiden Sie unbedingt, dass sich in den Töpfen Wasser staut!
Praxistipp: Zum Vereinzeln von aus Samen gezogenen Jungpflänzchen eignen sich Eierkartons ganz hervorragend. Sie kommen später zusammen mit den Pflänzchen direkt ins Erdreich und verrotten dort. Steht das Treibhaus auf dem Pflanztisch, sollten Sie es mit einer Folie gegen Feuchtigkeit schützen.
Sie können so ein Mini-Treibhaus auch selbst bauen – mit dieser Bauanleitung gelingt’s >>
Quelle: selbst ist der Mann 1 / 2012